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Dies ist ein sehr umstrittenes Kapitel, ich diskutiere gerne mit Leuten über das Buddy-System oder über das Solotauchen. Allerdings sage ich auch gerne, wann immer eine gefährliche Situation eingetreten ist, wurde sie entweder durch den Buddy ausgelöst oder er hat nicht im Sinne des Buddy-Systems funktioniert. Daher tauche ich heute immer mit einer Ausrüstung, mit der ich den gleichen Tauchgang auch allein machen würde. Außerdem mache ich ab und an auch Solotauchgänge (Ich muß gestehen, dabei entspanne ich mich noch mehr, als beim Tauchen mit mehreren)

Spontan fallen mir da zwei Leute ein, die ich mit zur "DUNRAVEN" mitnehmen sollte. Beide kamen aus einem südlichen Nachbarland der Bundesrepublik und hatten noch nicht so wahnsinnig viel Erfahrung. Dafür paddelten sie schon die Tage vorher immer im Blue auf ca. 30 m herum, obwohl sie nach Tabelle tauchten und nur einen Tiefenmesser hatten. Sie wollten unbedingt Großfische sehen. Ich frage mich, wie die das wohl machen wollten, wenn vor uns schon 4 andere Boote ihre Taucher am "Woodhouse Reef" abgesetzt hatten. Jedenfalls kamen sie im Laufe der Woche zu der Überzeugung, daß Tauchen ein doofer Sport sei oder die Tauchplätze in Sharm wären Sch...., weil es da ja nichts zu sehen gäbe!

Diese beiden sollte ich nun mit zur "DUNRAVEN" nehmen. Für die ganze Gruppe waren zu wenig Guides auf dem Boot und so wurden die etwas erfahreneren Taucher zu den Anfängern sortiert. 

Wie üblich waren die beiden perfekt gerüstet für einen Wracktauchgang.... Sie hatte keine Lampe dabei ("Wozu denn es ist doch nicht Nacht...") und meine Bitte, sie sollten sich in meiner Nähe halten und nicht so schnell machen, weil ich ja auch ein bischen Photographieren wollte, belächelten Sie. Den Spruch dazu habe ich freundlicherweise vergessen.

Jedenfalls ließen sie sich ziemlich schnell fallen und machten keinerlei Anstalten sich zu mir umzudrehen und mal zu schauen, wo ich bin. Ich beschloss sie tauchen zu lassen und meinen Tauchgang für mich allein durchzuführen. Sicherer als mit den beiden Kameraden war das auf alle Fälle. So machte ich einen meiner schönsten Tauchgänge solo an der "DUNRAVEN". Ich schaute mir das Wrack genau an, wo waren Durchgänge und wo Löcher im Rumpf, welchen Weg kann man durch das Wrack nehmen und was stand noch in dem Buch? Auf welcher Seite vom Kessel kommt man vorbei? Irgendwann kam ich vorne wieder heraus und begegnete meinen beiden Buddies, die sich übrigens keinerlei Gedanken darüber gemacht hatten, wo ich denn wohl wäre... Ich gab ihnen meine Lampe, damit sie sich das Wrack auch noch ein bischen genauer anschauen konnten.

Wieder auf dem Boot sagten sie dann, das mit der Lampe wäre aber nett gewesen, sie wäre aber nach 2 Minuten ausgegangen und sie hätten sie nicht mehr anbekommen. Ich checkte die Lampe, alles war in Ordnung. ich habe dann noch einen Tauchgang mit dem Akku gemacht...

Im Großen und Ganzen muß ich mal sagen, daß ich viele Tauchgänge mit prima Buddies gemacht habe und zu der Überzeugung gekommen bin, daß es keine Frage des Brevets oder der Anzahl der Tauchgänge ist, ob jemand ein guter oder ein schlechter Buddy ist. Es ist vielmehr eine Frage, ob jemand ein Interesse daran hat, im Team zu tauchen oder nicht. Und ob er oder sie für das Tauchen ein Feeling hat. Ich kenne Leute mit einem OWD-Brevet, die hervorragende Taucher und Buddies sind und ich kenne Tauchlehrer, denen ich mich nicht einmal in der Badewanne anvertrauen würde.

 

Für diese Seite werde ich die Tage mal mein Logbuch ein bischen studieren, ich finde bestimmt noch viele Geschichten darin...


 

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