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Also das war eine Geschichte.... Wir waren mitten in unserer CMAS***-Ausbildung und hatten eine Rettungsübung zu bewältigen. Mit Schnorchel einen Gerätetaucher aus 7,5 m Tiefe abbergen und dabei die Aufstiegsgeschwindigkeit einhalten. Vorher mußte die Stelle 150 m weit angeschnorchelt werden. Mein Tauchpartner lag als "Opfer" im Dreck und ich legte los. Dort angekommen, mußte ich feststellen, daß er viel zu schwer war. Er hatte alles dabei, Lampe, zuviel Blei, Reel und und und. Und vor allem keinen Milliliter Luft in seinem Jacket. Beim ersten Versuch ging mir dann die Luft aus und ich mußte wieder nach oben. Beim zweiten Versuch kam ich unten an und mußte feststellen, daß außer meinem Tauchpartner noch drei oder vier andere Taucher da unten waren. Auf den ersten Blick wußte ich gar nicht, welchen ich jetzt bergen mußte. Aber was für mich noch viel "erstaunlicher" war, war die Tatsache, daß mein Tauchpartner wirklich mit der Nase im Dreck lag und es von den anderen Tauchern niemand für nötig befand mal nachzuschauen, warum dort ein Taucher allein mit der Nase im Dreck lag. Für mich war das eine wirklich erschreckende Erfahrung. Im täglichen Leben hat man sich ja dran gewöhnt. Aber wir betreiben allesamt eine Risikosportart und bekommen normalerweise eine recht spezielle Ausbildung dafür. Eigentlich sollte das nicht vorkommen. Im dritten Anlauf hat die ganze Übung dann bestens geklappt.

Ein paar Wochen später war dann die andere Rettungsübung an der Reihe. Gerätetaucher birgt Gerätetaucher. Wir haben die ganze Übung wieder in "De Groene Heuvel"gemacht. Wieder war besagter Tauchpartner das Opfer und wieder hatte er alles dabei. Da hatten wir aber richtig was zu schleppen. Diesmal bemerkten wir so eine seltsame Unruhe an Land, während wir unsere Übung absolvierten. Irgendwie liefen mit einem Mal eine Menge Leute an Land durcheinander. Unser TL ging dann erstmal raus, um nachzuschauen und mußte feststellen, daß unsere Übung so realistisch wirkte, daß einige Leute an Land meinten, es wäre ein Notfall....

Tja, was kann man aus den beiden Vorfällen lernen? Erstens, verlass' Dich nicht drauf, das jemand anderes Dir von alleine hilft, wenn Du ein Problem hast und verbessere ständig Deine Selbstrettungseigenschaften. Tauche immer in Deinen Grenzen und halte Dich an die Regeln. So ist das Risiko minimiert, in eine Situation zu geraten, in der man eigentlich Hilfe anfordern müßte. Und zweitens, sag an Land vorher Bescheid, wenn Du eine Rettungsübung durchführen willst. Oder stell dort einen "Sicherungsposten" auf.

 

 

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